Es gab 2 Arten von Veranstaltungen, die Gladiatorenkämpfe und die
Tierhetzen. Gekämpft wurde entweder Gladiator gegen Gladiator, Gladiator
gegen Tier, Tier gegen Tier oder ganze Scharen Gladiatoren, die bei den
Seeschlachten gegeneinander kämpften. Die Spiele verkörperten die Ideale von Kraft und Selbstbewusstsein, besonders der Oberschicht. Zu Anfang waren die eine private Demonstration persönlicher Macht und familiären Ansehens. Bezeichnung für diese Spiele war „munera“, d.h. der Gemeinschaft „gestiftete“ Spiele. Die ersten Spiele wurden 264 v. Chr., anlässlich der Begräbnisfeier des Brutus Perus organisiert. In wenigen Jahren nahm die Anzahl der Spiele drastisch zu. Folge war, dass ein Gesetz verabschiedet werden musste, welches die Spiele einschränkte und die Spiele wurden nun für Politik und Wahlkampf missbraucht. In der darauf folgenden Zeit waren die Spiele den Kaisern vorbehalten und ihre Austragung auf Anlässe des öffentlichen Interesses und offizielle Einweihungen beschränkt.
Venationes
SeeschlachtenDie wohl außergewöhnlichste und seltenste Art eines Gladiatorenkampfes: Hierfür wurden ganze Arenen künstlich geflutet oder die Kämpfe fanden ganz einfach auf Seen (auch zum Teil auf extra für diesen Zweck künstlich angelegten) statt. Ganze Flotten traten gegeneinander an. Oftmals wurden historische Szenarien nachgespielt, wo also von vornherein klar war, welche Flotte gewinnen würde. Es wurde zu einem riesigen Spektakel und einer riesigen Inszenierung. Die Gladiatorenspiele wurden von den christlichen Kaisern Roms verurteilt und wurden unter Honorius ausgesetzt und von Valentinianus im Jahr 438 endgültig abgeschafft. Es fanden aber noch venationes statt, die im Jahr 523 zum letzten Mal veranstaltet wurden. Bei den Spielen und Gladiatorenkämpfen kamen über 700000 Menschen ums leben. Die verschiedenen GladiatorentypenEs gibt verschiedene Arten von Gladiatoren. Das heißt, dass die
Gladiatoren unterschiedlich ausgerüstet waren. Die meisten waren
ausgestattet mit einem Schwert, woher auch der Name Gladiator (lat. Gladius
= Schwert) kommt, und einem Schild, welches in Größe und Form variieren
konnte. Es konnte rund oder eckig sein, klein oder groß. Das hing davon ab,
welche Art von Gladiator es war und was er darstellen sollte, da die
Gladiatoren von der Ausrüstung und dem Aussehen her oft ehemaligen
Gegnervölkern oder traditionellen Figuren ähnlich waren.
Der SamnitDer am Anfang prächtigste Gladiator war der Samnit. Er war ausgerüstet mir einem offenen Helm, der mit Wangenklappen, Federn und Busch verziert war. Seine restliche Rüstung bestand aus einer Brustplatte aus Metall, einem Panzerhandschuh am Schwertarm und Beinschienen. Bei den Beischienen, die nichts anderes als eine der Beinform angepasste Eisenplatte oder ein Stück Leder sind, stand die Zahl aber nicht ganz fest. Es konnte eine einzelne, aber auch 2 Stück sein. Für den Fall, dass es nur eine war, war diese üblicherweise am linken Bein. Es gibt auch Berichte, die sagen, dass es immer nur eine war, was aufgrund der Ausrüstung der Nachfolgetypen auch nicht grade unwahrscheinlich ist. Dazu kam noch ein großer ovaler oder rechteckiger Schild. Die Bewaffnung war ein grades Schwert, der sogenannte Gladius. Es kam auch vor, dass der Samnit mit einer Lanze bewaffnet war, aber das war eher selten der Fall.
Der RetiarierDer Retiarier oder auch Netzfechter war der am wenigsten gepanzerte Gladiator, dafür aber der wendigste. Er besaß zum Schutz nur einen Armpanzer und einen Schulterschild, der im Notfall den Kopf schützen sollte. Als Waffen besaß er das Wurfnetz und einen Dreizack sowie einen langen Dolch für den Nahkampf. Der Netzfechter sollte eine Anspielung auf Neptun, den Gott des Meeres, sein.
Die NebentypenAndabatesÜber den Andabates ist nicht sehr viel bekannt. Das Einzige, was man weiß, ist, dass er blind kämpfen musste, da er einen geschlossenen Helm ohne Augenlöcher hatte. Daher hing der Ausgang der Kämpfe weniger vom Können des Gladiators ab als vom Zufall. Die einzigen Fähigkeiten, die dem Gladiator helfen konnten, waren sein Gehör und die Fähigkeit die Reaktionen des Publikums zu deuten. Der DimachaerusDie Waffen des Dimachaerus waren 2 Dolche. Ansonsten trug er einen gepolsterten Leibesschutz und Bandagen am Dolcharm und an den Beinen. Es konnte auch sein, dass er Beinschienen trug. Das Einzige, was er nie trug, war ein Helm. EquesWie der Name schon sagt, kämpfte der Eques (von Lat. Equus = Pferd) normalerweise vom Pferd aus. Seine Rüstung bestand aus einem flachen Helm, einem leichten Brustpanzer und Bandagen am Waffenarm. Dazu kam noch ein kleiner runder Schild. Ferner trug er über dem Brustpanzer eine kurze Tunika. Die Bewaffnung war seiner Situation angepasst. Solange er auf dem Pferd saß, kämpfte er mit einer Lanze, wenn er jedoch zu Fuß kämpfte, benutzte er auch das Schwert. EssedariusDer Gladiator kämpfte vom Streitwagen aus, der von einem Wagenlenker geführt wurde. Seine Waffen waren normalerweise entweder Bogen oder Speere. Der Kampf lief dann so ab, dass der Essedarius einen anderen Gladiator oder ein "Opfer" jagte. GallierDer Gallier war dem Murmillo sehr ähnlich. Er hatte einen prächtigen Helm, einen großen Schild und als Waffe trug er ein langes Schwert. Er galt als der am schwersten bewaffnete Gladiator. LaqueariusDer Laquearius war dem Retiarier fast so ähnlich wie der Gallier dem Murmillo. Er war jedoch nicht mit dem Wurfnetz bewaffnet, sondern mit einem Lasso, was aber demselben Zweck diente. Als Angriffswaffen benutzte er eine kurze Lanze oder im Nahkampf einen Dolch. SagittariusÜber diesen Gladiator weiß man so gut wie nichts. Das Einzige, was man weiß, ist, dass er mit einem Bogen kämpfte. VelesÜber diesen Gladiator weiß man ebenfalls sehr wenig. Man weiß nur, dass seine Hauptwaffe wohl die Lanze war und dass er normalerweise gegen einen anderen Veles kämpfte. |